Die Schande der Alwine Schimpfhuber
Christian Albrecht
Im katholisch-konservativen Oberösterreich der 1960er Jahre wird die minderjährige Alwine Schimpfhuber Opfer einer Vergewaltigung. Weite Teile der Dorfbevölkerung geben ihr die Schuld, sie wird geächtet, vom Priester wird sie aus dem Religionsunterricht ausgeschlossen. Der Täter indes beichtet seine Untat gemäß dem Gebot des katholischen Glaubens seinem Dorfpfarrer, dieser gibt das ihm Anvertraute im trunkenen Halbschlaf preis. Seine Haushälterin, welche die gegrummelten Wortfetzen wohl zu deuten weiß, befindet sich in einer argen Gewissensnot. Sollte sie ihren gütigen Pfarrer bloßstellen?
Alwine, die zu allem Ungemach schwanger ist, will fort aus ihrem Heimatdorf und bedrängt ihre Mutter, die sich an den jüdischen KZ-Flüchtling Alon Brunstein erinnert, der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von ihrer Familie vor den braunen Häschern versteckt worden war. Schweren Herzens plant sie die Umsiedlung ihrer Tochter nach Zürich, wo der einstige Kriegsgefangene in einer prunkvollen Villa am Zürichsee lebt. In der Schweiz lernt Alwine Köbi Tschopp, den Spross einer Zürcher Hoteliersfamilie, kennen. Kann sie doch noch glücklich werden und die schreckliche Vergangenheit ruhen lassen?
Eine vergessene Schachtel, in der sich ein Dutzend Briefe von Alwines Mutter befinden, führen ihre Tochter Tikva auf die Spur ihrer wahren Herkunft. Alsbald fährt sie in die Steiermark, um ihren Vater zu finden.
Eine tragische Familiengeschichte über drei Generationen, die mit eigenwilligen Charakteren und auch heiteren Aspekten aufzeigt, dass der Wunsch nach Rache nur selten versiegt.