Die Schülerpräsentation im Gymnasium
Eine theoretische und historische Untersuchung visuell gestützten Sprechens
Olaf Gätje
Das softwaregestützte und multimodale Präsentieren insbesondere unter Einsatz des ubiquitären Präsentationsprogramms „Powerpoint“ prägt heute die Face-to-face-Wissenskommunikation vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund erscheint es vordergründig sinnvoll, dass Schülerinnen und Schüler bereits in der Institution Schule lernen, Wissen in einer Vortragssituation multimodal zu präsentieren. Für das Verständnis der Schülerpräsentation in der gymnasialen Oberstufe entscheidend sind die in der literalen Institution zum Teil didaktisch tradierten sprachlichen Normen, Erwartungen und Bildungsziele, die für das multimodale Präsentieren von Schülerinnen und Schülern geltend gemacht werden. Die vorliegende Untersuchung ordnet die Geschichte des Präsentierens in der Schule in die Geschichte der Schulrhetorik ein und zeigt die didaktische Rationalität des Präsentierens in der Institution Schule auf.