Die Schule ist verrückt
Wir Lehrerinnen und Lehrer sind pragmatisch
Christof Schärer
‚Die Schule ist verrückt‘ ist ein Buch – selbstredend – über die Schule. Aber um welche Schule geht es? Schule wird hier in einem umfassenden Sinn verwendet. Auf Schweizer Verhältnisse bezogen sind mit ‚Schule‘ alle Primarschulen, alle Sekundarschulen der Stufen I und II eines Kantons, die kantonale Bildungsadministration und weitere Stellen, die eine wesentliche Funktion im Schulgeschehen spielen (z.B. die Pädagogische Hochschulen PH), gemeint.
Um was genau geht es dabei? Dazu nur so viel:
Eltern wundern sich, was ihre Kinder von der Schule berichten, und welche Art von Hausaufgaben sie heimbringen. Aufgabenstellungen und Lösungsstrategien muten seltsam an. Reformen haben den Schulalltag in den letzten Jahren nachhaltig umgestaltet. Nicht nur Eltern, auch viele direkt beteiligte Lehrpersonen sind verunsichert.
Auf der anderen Seite feiern die Erziehungswissenschaften und die Bildungspolitik jede Neuerung als Durchbruch. Sie verschweigen dabei, dass sich die wesentlichen Fragen im Zusammenhang mit Bildung und Schule ganz unmöglich wissenschaftlich gültig untersuchen lassen. Mehrjährige Studien in grossem Rahmen mit zufällig gebildeten Gruppen und Kontrollgruppen wird es in unseren Schulen nie geben.
‚Die Schule ist verrückt‘ enthält einen Versuch, die Entwicklungen der Schule in den letzten zehn, zwanzig Jahren kritisch zu reflektieren.