Die Stabilisierung des Rubels und die Transformation des russischen Geldwesens.
Johann Butting
Abweichend von der herrschenden Meinung kam der Autor zu dem Ergebnis, daß eine nachhaltige Stabilisierung des russischen Geldwesens mittelfristig nicht möglich sei. Um diese These zu belegen, untersuchte der Verfasser unter Zuhilfenahme der Institutionenökonomik, welche in Markwirtschaften unbekannten Hindernisse den Aufbau der nötigen Rahmenbedingungen in Rußland erschwerten und welche Aufwände nötig waren, um diese Hindernisse zu überwinden. Heute bietet die russische Volkswirtschaft ein widersprüchliches Bild. Die Inflationsrate konnte in den vergangenen Jahren auf einem erstaunlich niedrigen Niveau gehalten werden. Gleichzeitig jedoch bestehen die institutionellen Mängel fort. Vor allem ist die Finanzdisziplin der Wirtschaftssubjekte weiterhin gering. Das zeigt sich etwa an den noch immer hohen Rückständen bei Lohnzahlungen oder im Geschäftsgebaren des Bankensektors.
Der Wert der Arbeit besteht aus heutiger Sicht in dem Beitrag, den sie zum Verständnis dieser ungewöhnlichen Situation leisten kann. Es sind gerade die Mängel bei den institutionellen Rahmenbedingungen – wie zum Beispiel dem Konkursrecht, der Bankenaufsicht, aber auch dem Verständnis für Geld als knappes Gut -, die das aus marktwirtschaftlicher Sicht widersprüchliche Bild ermöglichen.
Aus dem Vorwort des Autors