Die Steuerreform Liechtensteins aus österreichischer Sicht
Erich Lochmann
Reformen im liechtensteinischen Steuer- und Stiftungsrecht
Liechtenstein ist in letzter Zeit immer wieder negativ in die Schlagzeilen geraten. Der oft pauschale Vorwurf lautet, ein unregulierter Finanzplatz zu sein. Oftmals wird das Fürstentum auch als reine Steueroase ohne steuerliche Regulierungen dargestellt. Der Finanzplatz ist essentiell für die liechtensteinische Volkswirtschaft. Im „Wirtschaftsrecht“ existierten in Liechtenstein Materien über Jahrzehnte oftmals nahezu unverändert. Neben der Reform des Steuerrechts wurden kürzlich auch andere Rechtsbereiche einer Erneuerung unterworfen.
In diesem Buch sollen insbesondere auch die Wechselwirkungen der Reformen der verschiedenen Materien schwerpunktmäßig aufgezeigt werden. Eine wissenschaftliche steuerliche Befassung mit Liechtenstein ist nicht möglich, ohne sich der systematischen Einordnung und der Besteuerung der liechtensteinischen Stiftung zu widmen. Das liechtensteinische Stiftungsrecht war immer schon der steuerlichen Kritik des Auslandes ausgesetzt. Die Stiftung fungiert als Rechtsfigur im Gesellschaftswesen Liechtensteins, ist aber zugleich ein wichtiges Finanzinstrumentarium im internationalen Wettbewerb mit anderen Finanzplätzen. Es wird die Literatur und Judikatur insbesondere zur Reform des Stiftungsrechts und zum Typenvergleich aufgearbeitet.