Die Theorie der Affektlogik und ihre Bedeutung für die Beratung
Wechselwirkung von Emotion und Kognition im Coaching
Michael Hotz
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit affektiven und kognitiven Komponenten psychischer Leistungen und untersucht ihre Wechselwirkungen mit Bezug zur arbeitsweltlichen Beratung (Coaching). Ziel ist die Darstellung möglicher Implikationen, die sich aus der Theorie der Affektlogik von Luc Ciompi für das Coaching ergeben. Kern dieser konzeptionellen Arbeit ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Theorie der Affektlogik. Die Fragestellung, welcher praktische Nutzen für das Coaching entstehen kann, ist handlungsleitend und wird auf Grundlage der aktuellen Fachliteratur zum Thema Emotion, Kognition und deren Wechselwirkungen bearbeitet. Im Ergebnis bestätigt die Affektlogik die wichtige Rolle der Gefühle im Coaching auf Basis bereits durchgeführter Forschung. Der praktische Nutzen entsteht aus den Interventionsansätzen, die aus den fünf Grundgefühlen abgeleitet werden. Grundlegende Innovationen für das Coaching hinsichtlich Ergänzung des Methodenrepertoires entstehen allerdings nicht. Die Berücksichtigung affektlogischer Postulate im Coaching führt zu einem tieferen Verständnis im Umgang mit Gefühlen (Kontakt zum Gefühl). Dies wird als Hinweis gewertet, dass die Theorie der Affektlogik trotz ihres eingeschränkten praktischen Nutzens eine Daseinsberechtigung in der Ausbildung von Coachs verdient.