Die Tschechen und ihre Nachbarn
Studien zu Schulbuch und Schülerbewusstsein
Dolezel Heidrun, Andreas Helmedach
Wer sich für die Verständigung benachbarter Völker einsetzt, kann deren Schulbücher nicht außer Acht lassen. Immer wieder richtete darum die Historische Kommission für die böhmischen Länder ihre Aufmerksamkeit auf die Geschichtsschulbücher und ihre Rolle im Verhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen (bzw. früher der Tschechoslowakischen) Republik. Sie suchte dabei die Zusammenarbeit mit dem Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig, dessen ‚raison d’être‘ die Schulbuchrevision im Dienste des Friedens ist. Auch dieser Band ist aus einer solchen Zusammenarbeit hervorgegangen. Er versammelt die überarbeiteten und um weitere Fallstudien ergänzten Beiträge der von der Historischen Kommission für die böhmischen Länder in Zusammenarbeit mit dem Georg-Eckert-Institut vom 9. bis zum 11. Mai 2003 in Bad Wiessee veranstalteten Tagung „Nach der Wende: Nachbarn im Schulgeschichtsbuch“.
Ausgehend von Schulbucherwartungen und Schulbuchpraxis bei Lehrern und Schülern behandelt er das Bild der mitteleuropäischen Nachbarn in den Schulbüchern wie im Schülerbewusstsein Tschechiens und Deutschlands mit Ausblicken nach Polen, Österreich sowie auf die slowakisch-ungarischen Schulbuchbeziehungen, aber auch auf die Behandlung von Minderheiten – sozusagen Nachbarn im eigenen Land – in den aktuellen Geschichtsschulbüchern der Tschechischen Republik. Zudem wird ein überblick über vier Jahrzehnte Schulbuchverständigung gegeben und die Frage nach dem Stellenwert Europas im schulilschen Geschichtsunterricht gestellt.