Die Undankbaren
Schauspiel in einem Aufzug
Peter Poppmeier
Bernd, ein Familienvater, und Gustav, ein Freund des Hauses, sitzen im Wohnzimmer beieinander, es ist recht gemütlich. Die Herren lassen sich von den Damen bedienen und spulen – recht ungeniert und vorerst noch unbeschwert – die gängigen Sexismen ihrer bürgerlichen Welt herunter. Bernd meint „nur für die Familie“ zu leben und zu arbeiten, Weisheit und Moral gepachtet zu haben, schlichtweg vorbildlich zu sein und für alle „nur das Beste“ zu wollen. Bald wird klar, dass Gustav ein Taugenichts ist und der „Familienmensch“ Bernd ein Schummler ersten Ranges, eigentlich ein regelrechter Tyrann. Kleinen Lügen folgen große, das selbstgezimmerte Gebäude gerät heftig ins Wanken, schließlich stürzt der Thron und es kracht gewaltig. Nun heißt’s Sünden bekennen! Am Biegen, Ächzen und Beichten sind die studierenden Kinder Stefan und Melanie, sowie die neuerdings zu neuem Selbstbewusstsein erwachte Gattin Justine beteiligt, wenn sie Bernd auch nur einen Spiegel vorhalten, der endlich erkennen sollte dass der Undankbare im Hause vermutlich er selbst ist