Die ungarische Wirtschaftsordnung heute
Zsuzsa Szabo-Raducziner
Ungarn hat seit dem Zweiten Weltkrieg eine erstaunliche wirtschaftliche und wirtschaftsordnungspolitische Entwicklung durchgemacht. Im Laufe eines seit 1957 bis heute andauernden Reformprozesses ist es Schritt für Schritt von einer Zentralverwaltungswirtschaft sowjetischen Typs zu einer sozialistischen Marktwirtschaft eigener Prägung geworden, die in der gegenwärtigen, von Krisen erschütterten Welt recht erfolgreich funktioniert. Wie die reformpolitische Diskussion der letzten Zeit in den Ländern des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) zeigt (vor allem in Polen) ist die Beschäftigung mit dem ungarischen Modell – abgesehen von ihrem ordnungspolitischen Wert – von besonderem praktischen Interesse.