Die verlorenen Seelen
Brigitte Tietzel
Rebecca Schwarz verlässt eines Morgens das Haus ihres Freundes Julian in
Frankfurt – und kehrt nicht zurück.
Sie findet sich auf dem Kölner Domplatz sitzend wieder und weiß nicht mehr,
wer sie ist und wie sie heißt. Sie erkennt den Kölner Dom, fragt sich aber,
was der mit ihr zu tun hat.
Sie wird von der Heilsarmee aufgesammelt, trifft die auf der Straße lebende Rita und
bleibt bei ihr. Rita gibt ihr einen neuen Namen: Elsie. Als Elsie beim Stehlen einer Jacke von der Polizei aufgegriffen wird, erkennt man, dass sie ihr Gedächtnis verloren hat. Man veröffentlicht ihr Foto bundesweit. Sie wird erkannt und kehrt nach Frankfurt zurück, in eine Welt, die ihr völlig fremd ist und auch bleibt. Sie erfährt, dass sie als Buchbinderin bei Roswitha Schmidt gearbeitet und dort auch Julian kennen gelernt hat. Sie akzeptiert beide als die einzigen sozialen Kontakte in dieser ihr fremd bleibenden Welt. Woran sie sich erinnert ist das Leben, das in Köln begonnen hat, mit Rita. Sie holt Rita nach Frankfurt. Ärzte, Psychologen und ein Anwalt kümmern sich dort um Rebecca. Als sie auf einem öffentlichen Platz Zeugin eines Konfliktes zwischen einem Vater und seiner kleinen Tochter wird, kommen ganz plötzlich Erinnerungen in ihr hoch an sich selbst als kleines Mädchen, an einem jahrelangen Missbrauch in einem Heim, in dem sie offensichtlich untergebracht war. Als klar wird, dass Rebecca-Elsie wahrscheinlich aus Krefeld stammt und man in der Stadt Nachforschungen anstellen will, wird sie eines Nachts überfallen, vergewaltigt und mit dem Tode bedroht, sollte sie weiterhin nach ihrer Vergangenheit suchen.
Völlig verängstigt, mutlos und ohne Hoffnung auf eine Zukunft, verschleißt sich Elsie
vollständig. Als Julian und der Psychologe Bernhard trotzdem Nachforschungen in Krefeld anstellen und der Tragödie auf die Spur kommen, nimmt das Verhängnis seinen Lauf.