Die Verstockung Pharaos
Exegetische und auslegungsgeschichtliche Untersuchungen zu Exodus 1 - 15
Walter Dietrich, Edgar Kellenberger-Sassi
Dass JHWH den Pharao und das ägyptische Volk verstockt, bis er nach grausamen und dezimierenden Plagen schließlich Pharao samt seinem Heer im Schilfmeer ertrinken lässt, gehört zu den besonders irritierenden Aussagen der Bibel. Dabei ist die Ausdrucksweise in diesem Teil des Alten Testaments so drastisch, dass sie schwerer übergangen oder wegerklärt werden kann, als dies bei anderen Teilen der Bibel der Fall ist. Es gehört zum Wesen JHWHs, dass er Heil und Unheil schafft.
Die vorliegende Arbeit bringt in ihrem ersten Hauptteil eine Exegese der schwierigen Texte von der Verstockung Pharaos und will auf die Anregungen und Defizite aus der bisherigen Auslegungsgeschichte mit eigenen Untersuchungen und Antworten reagieren. Der zweite Hauptteil widmet sich der Auslegungsgeschichte. Es wird untersucht, wie die Ausleger mit ihren eigenen Widerständen gegenüber dem Bibeltext umgegangen sind. Der Begriff „Auslegung“ wird breit aufgefasst, sodass unterschiedliche Textsorten berücksichtigt werden können. Gerade auch homiletische Texte sind beachtenswert, weil hier die Relevanz der biblischen Aussagen für spätere Generationen besonders deutlich wird.