Die Verträge zwischen kretischen Poleis in der hellenistischen Zeit
Angelos Chaniotis
Das hellenistische Kreta vermittelt das verwirrende Bild einer von ständigen Kriegen erschütterten Insel. Ratlos standen die antiken Historiker diesem Phänomen gegenüber und behalfen sich mit der Erklärung, die ständigen Kriege lägen in der Habgier und Treulosigkeit der Kreter begründet. Spiegelbild der Beziehungen der kretischen Städte zueinander und wichtigste Quelle für die hellenistische Geschichte Kretas sind ihre rund 80 Staatsverträge, die hier ediert, übersetzt und kommentiert werden. Die Analyse ihrer Bestimmungen zeugt vom Bestreben der kretischen Poleis, Auswege aus einer Gesellschaftskrise zu finden, durch Expansion, Migration und wirtschaftliche Zusammenarbeit.