Die vier Heymons Kinder
Nachdruck der Ausgabe 1618
Hans-Gert Roloff
Seine Übersetzung der niederländischen Haimonskinder wurde etwas freundlicher aufgenommen. Zwar hatte Jheronimus Rodler im Jahre 1535 einen deutschen Prosaroman nach einer französischen Vorlage herausgegeben; wegen ihrer Kostspieligkeit und ihres weitschweifigen Stils aber erfuhr diese Prachtausgabe keine besondere Verbreitung. Von der Aelsts Druck von 1604 geht zunächst auf eine niederländische Prosafassung von den «Heemskinderen» zurück, die einem Druck von 1508 nahesteht. Der Übertragung dieses Textes fügte von der Aelst die Legende des heiligen Reinold hinzu, die er aus der niederdeutschen «Historie van sent Reinolt» übernahm. Diese Verbindung der Heiligenlegende mit der Geschichte des fast gleichnamigen karolingischen Helden erlebte 1618 eine zweite Auflage, dann vier weitere, die letzte noch im 18. Jahrhundert. Es ist von der Aelsts Verdienst, auf diese Weise die Haimonskinder in die deutsche Literatur eingeführt zu haben. (Edward G. Fichtner).