Die Wirksamkeit postgradualer Weiterbildung im Sinne reflexiver professioneller Entwicklung
Wirkungsfelder, Funktionsmodell und Transfertypologie
Simone Ulbricht
Ein akademisch ausgebildeter Experte muss sich ein Leben lang weiterbilden – das ist eine in der Öffentlichkeit allgemein anerkannte Forderung. Was aber durch eine entsprechende Weiterbildung für das individuelle Berufserleben erwirkt und welcher Nutzen für die Allgemeinheit erreicht werden soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. Dies liegt auch daran, dass nur wenig über den langfristigen Effekt von Bildungsmaßnahmen nach ihrer Beendigung bekannt ist.
Die Autorin widmet sich der „Königsklasse“ der postgradualen Fortbildung, den Masterstudiengängen, und der gesetzlich verankerten Weiterbildung zum Facharzt. In einem qualitativen Ansatz hat sie untersucht, welcher Wandel in der Berufsausübung sowie im Rollen- und Selbstverständnis ausgelöst wird, wenn ein approbierter Zahnmediziner einen Masterstudiengang bzw. eine Weiterbildung absolviert. In ihrer Studie werden die Wirkungsfelder herausgearbeitet, auf denen diese Form der intensiven Fortbildung nachhaltige Effekte erzielt. Die bei den Absolventen zu beobachtenden Lern- und Transferprozesse gehen weit über die Kategorien „Wissen“ und „Können“ hinaus. Postgraduale Weiterbildung verschafft dem Einzelnen Freiräume zur Selbstentfaltung und ermöglicht ihm neue Bezüge zur Welt seiner Profession.