Digitale Medien in der betrieblichen Berufsbildung
Medienaneignung und Mediennutzung in der Alltagspraxis von betrieblichem Ausbildungspersonal
Andreas Breiter, Marion Brüggemann, Michael Härtel, Falk Howe, Franziska Kupfer, Michael Sander
Angesichts der deutlichen Veränderungen, die mit der digitalen Transformation
der Berufs- und Arbeitswelt an die Gestaltung der Berufsbildung
herangetragen werden, stand das betriebliche Ausbildungspersonal im
Fokus des BIBB-Forschungsprojekts „Digitale Medien in der betrieblichen
Berufsbildung – Medienaneignung und Mediennutzung in der Alltagspraxis
von betrieblichem Ausbildungspersonal“. Die umfassende Forderung
an das Ausbildungspersonal liegt inzwischen darin, sich kontinuierlich zu
orientieren und einzuschätzen, welche Bandbreite an digitalen Medien,
Lernprogrammen und -plattformen, Social-Media-Anwendungen, Tools,
Applikationen und Online-Services vorhanden ist, wie diese reflektiert
und ergebnisorientiert im betrieblichen Ausbildungsalltag eingebunden
werden können, welche Einflüsse sie auf die Ausbildungsgestaltung, -formen
und -abläufe haben und welche technologische Infrastruktur für den
jeweiligen betrieblichen Kontext notwendig ist.
Die bewusste Einbindung dieser vielfältigen Instrumente und Möglichkeiten
zur Unterstützung der Ausbildungspraxis erfordert neues Wissen:
medienpädagogische Kompetenz. Zusammen mit betrieblichen Ausbilderinnen
und Ausbildern wurde im Forschungsprojekt ein Modell medienpädagogischer
Kompetenz erarbeitet, auf dessen Grundlage sich das
Ausbildungspersonal die für die Gestaltung digitaler Lehr- und Lernumgebungen
notwendige Medien- und IT-Kompetenz proaktiv aneignen
kann. Ein in diesem Kontext entwickelter Definitionsvorschlag für den
Begriff „berufliche Medien- und IT-Kompetenz“ entstand parallel zu den
Forschungsarbeiten und wurde im WDP 193 „Medien- und IT-Kompetenz
als Eingangsvoraussetzung für die berufliche Ausbildung – Synopse“
publiziert.