Diskursdeixis im Englischen
Sprachtheoretische Überlegungen und lexiko-grammatische Analysen
Friedrich Lenz
Im ersten Teil der Arbeit wird geklärt, was unter Diskursdeixis zu verstehen ist. Da Deixis und speziell Diskursdeixis meist im Zusammenhang mit dem Anaphorabegriff diskutiert werden, wird zunächst eine begriffsgeschichtliche Skizze des Deixis- und Anaphorabegriffs gezeichnet, die von der Antike bis zu Bühler reicht. Anschließend wird auf referenzsemantischer Grundlage ein moderner Deixisbegriff entwickelt, der es erlaubt, die Diskursdeixis, wenn schon nicht als eigene deiktische Dimension, so doch als eigenständiges deiktisches Phänomen zu spezifizieren. Die Diskursdeixis ist als spezifische Form der Temporaldeixis zu betrachten, die stets auch ein metakommunikatives Element beinhaltet. Der zweite Teil beschäftigt sich mit den sprachlichen Mitteln, auf denen die Diskursdeixis im Englischen basiert. Es werden Klassen von Verben herausgearbeitet, über die der metakommunikative Bestandteil der Diskursdeixis zum Ausdruck gebracht wird. Die Verben bezeichnen kommunikative Situationstypen, die nach temporalen Geschehenskonzepten klassifiziert werden. Diese primär lexikalisch bestimmten Situationsklassen interagieren mit unterschiedlichen temporalen Ausdrücken im Satz, nicht nur deiktischen wie dem Tempus, sondern auch adeiktischen wie dem grammatischen Aspekt sowie solchen, die wie die Adverbien sowohl deiktisch als auch adeiktisch sein können. Den Abschluß der Arbeit bildet die Untersuchung der lexikalischen und grammatischen Mittel, mit denen das deiktische und metakommunikative Element im Rahmen von diskursdeiktischen Nominalphasen ausgedrückt wird.