Dokumente zur Deutschlandpolitik. Reihe VI: 21. Oktober 1969 bis 1. Oktober 1982 / 1. Januar 1971 bis 31. Dezember 1972; Die Bahr-Kohl-Gespräche 1970-1973
Daniel Hofmann, Hans-Heinrich Jansen, Monika Kaiser, Hanns Jürgen Küsters
1971 und 1972 waren deutschlandpolitische Schlüsseljahre. Die Vier Mächte schlossen im September 1971 das Berlin-Abkommen, Kanzleramtsstaatssekretär Egon Bahr und DDR-Staatssekretär Michael Kohl verhandelten in dieser Zeit über Transitabkommen, Verkehrsvertrag und Grundlagenvertrag. Im Deutschen Bundestag vollzog sich bis Mai 1972 die Auseinandersetzung zwischen der Regierung Brandt/ Scheel und der CDU/CSU-Opposition über die Ratifizierung der Ostverträge. Die DDR-Führung sprach mit dem Senat von Berlin über Besuchsregelungen, bemühte sich um ihre internationale Anerkennung und wollte mit der Bundesrepublik in die Vereinten Nationen aufgenommen werden. Fast ausschließlich unveröffentlichte Materialien belegen Kontroversen unter den Vier Mächten und die Koordinierung zwischen alliierten und deutsch-deutschen Verhandlungen.