Doppelcharakter der Demokratie
Zur Aktualität der politischen Theorie Franz L. Neumanns in der Krise
Felix Sassmannshausen
Die These, die in dieser Arbeit ausgehend von einer historischen Rekonstruktion der politischen Theorie Neumanns begründet wird ist, dass diese Interdependenzen besser in den Blick genommen werden können, wenn der Zugang aus dem Verhältnis von konkreten Krisenmaßnahmen und gesellschaftstheoretisch durchdrungenen inneren Widersprüchen moderner Kategorien – insbesondere zwischen formalen und sozialen Bestimmungen – entwickelt wird. Demokratiegefährdende Dynamiken erscheinen dann nicht als exogene Schocks, sondern als spezifischer Ausdruck innerer Widersprüche der kapitalistischen Vermittlung sozialer Verhältnisse. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Arbeit auch nicht die Frage nach einer Krise der Demokratie im Allgemeinen untersucht, womit sie sich von den drei genannten Zeitdiagnosen grundsätzlich unterscheidet. Vielmehr steht die Frage nach Dynamiken der Demokratie in der Krise im Zentrum, die ausgehend von der politischen Theorie Franz L. Neumanns in den Blick genommen werden.