Dracula
Filmanalytische Studien zur Funktionalisierung eines Motivs der viktorianischen Populär-Literatur
Jan P Barbian, Uli Jung
Mit weltweit wohl mehreren hundert Produktionen hat das internationale Kino in den vergangenen 70 Jahren auf Bram Stokers Erfolgsroman Dracula reagiert. Dracula-Filme dürften entsprechend das erfolgreichste Filmgenre überhaupt sein. Die vorliegende Studie führt die anhaltende Popularität des Dracula-Stoffes auf seine Vielseitigkeit hinsichtlich der subtextuellen Verknüpfung der einzelnen Filme mit gesellschaftlichen Diskursen ihrer Entstehungszeiten zurück.
In Analysen von mehr als zwanzig Filmen von Murnaus Nosferatu (D 1921) bis zu Coppolas Bram Stoker’s Dracula (USA 1992) führt der Autor eine Diskussion über die Zeitgebundenheit filmischer Diskurse und die Mobilität eines Stoffes, der sich in seinen unterschiedlichen Formulierungen nicht nur immer neu auf Haltungen, Vorstellungen und Wünsche des Primärpublikums bezieht, sondern auch soziale Entwicklungen und politische Geschehnisse reflektiert.