DRASTIK
Zur Logik und Ästhetik eines populärkulturellen Paradigmas
Esteban Sanchino Martinez
Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist Begriff der »Drastik«, der als eine ästhetische Kategorie konturiert wird, die in der gegenwärtigen kulturwissenschaftlichen Beschäftigung mit Kunst weder historisch noch systematisch eine wesentliche Rolle gespielt hat. Eine der zugrunde liegenden Thesen lautet, dass der Begriff ein hohes Analysepotenzial birgt und von hoher Relevanz in der Interpretation heutiger Populärkultur ist. Drastik deutet auf eine für viele populärkulturelle Produkte wesentliche Ästhetik hin, die einen stabilen, aber gleichwohl analytisch unterbelichteten Bereich des Populärkulturellen repräsentiert. Neben der historisch-systematischen Semantisierung und Kontextualisierung des Drastik-Begriffes stehen Werke im analytischen Fokus, die als massenwirksame und zugleich umstrittene Paradigmen drastischer Kunst gelten können, wie etwa Bret Easton Ellis‘ American Psycho, Lucio Fulcis Splatterfilme und Songtexte aus dem Bereich des Heavy Metal.