Dynamische Koordinationsmechanismen für das Controlling.
Agencytheoretische Gestaltung von Berichts-, Budgetierungs- und Zielvorgabesystemen.
Volker Trauzettel
Mit Hilfe von Principal-Agent-Modellen werden Gestaltungsmöglichkeiten von Anreiz- und Vorgabesystemen als Instrumente des Controlling analysiert. Wenn ein Agent (z. B. Spartenleiter) mehr Informationen als der Principal (z. B. Unternehmensleitung) besitzt, muß eine derartige asymmetrische Informationsbeziehung für eine zielgerichtete Koordination und Steuerung berücksichtigt werden. In einem Anreizvertrag wird die Höhe der Entlohnung an die Wirkung der Information (z. B. Leistungsfähigkeit des Agent) auf das Unternehmensziel geknüpft.
Zu diesem Problem werden dynamische Koordinationsmechanismen untersucht, durch die eine wahrheitsgemäße Berichterstattung des Agent erreichbar wird. Für diese gewinnt der Tatbestand eine zentrale Bedeutung, ob sich der Principal zuverlässig an einen mehrperiodigen Vertrag mit dem Agent binden kann. Ferner ist relevant, in welchem Umfang die Information in aufeinanderfolgenden Perioden identisch, zeitlich unabhängig oder zeitlich abhängig ist.
Wenn der Principal darüber hinaus die Handlungen des Agent nicht beobachten kann, sollte die Koordination und Steuerung nicht nur über Anreiz-, sondern auch über Vorgabesysteme (Ziel- und Budgetvorgaben) erfolgen. Im statischen und dynamischen Fall wird mit dem Bericht des Agent der Vorgabewert festgelegt und die Entlohnungsfunktion angepaßt.