Effektivität des Einsatzes von Selbsteinschätzungsbögen im Chemieunterricht der Sekundarstufe I — Individuelle Förderung durch selbstreguliertes Lernen
Inga Kallweit
Über die Möglichkeiten individueller Förderung von Schülerinnen und Schülern im Unterricht wird seit einigen Jahren diskutiert. Bisher gibt es diesbezüglich jedoch kaum empirisch erprobte Methoden für den Chemieunterricht.
Im Rahmen einer Interventionsstudie wurde daher ein Selbsteinschätzungsbogen für den Einsatz in einer 90-minütigen Fördereinheit zum Thema Chemische Reaktion konzipiert und evaluiert. Die Konzeption beruht auf der Selbstverantwortlichkeit der Schülerinnen und Schüler, die mit dem Bogen ihre individuelle Stärken und Schwächen diagnostizieren und eigenverantwortlich fördern können. Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob das Lernen in der Fördereinheit mit Hilfe des Selbsteinschätzungsbogens effektiver ist als das reine Üben mit den Materialien ohne den Bogen.
Mittels eines Kontrollgruppendesigns konnte gezeigt werden, dass das Lernen in siebten Klassen an Gymnasien mit dem Selbsteinschätzungsbogen mit Blick auf das Fachwissen effektiver war als das Lernen ohne den Bogen. Dabei erwies sich der Bogen für verschiedene Schülergruppen gleichermaßen profitabel.