Ein Beitrag zur Netzautomatisierung auf Niederspannungsebene unter Berücksichtigung spärlicher Datenlage und -übertragungsrate
Marco Weisenstein
Die Energiewende bewirkt einen Wandel der Erzeugungs- und Laststruktur in Verteilnetzen. Ein stetig steigender Anteil von Erzeugungsanlagen und „neuen Lasten“ erfordert Investitionen in die Niederspannungsnetze, um Grenzwertverletzungen zu vermeiden. Durch den gesetzlich vorgeschriebenen Einzug der Digitalisierung in deutsche Niederspannungsnetze bietet sich den Netzbetreibern die Möglichkeit, unter gegebenen Rahmenbedingungen diese Herausforderungen mittels Netzautomatisierung kosteneffizienter zu bewältigen, indem Netzbetreiber Kenntnis über den Netzzustand erhalten und basierend darauf in den Netzbetrieb regelnd eingreifen können.
Diese Arbeit liefert einen Beitrag zur Netzautomatisierung auf Niederspannungsebene und adressiert mit der expliziten Berücksichtigung spärlicher Datenlagen und -übertragungsraten, mit denen auf Niederspannungsebene aus Kostengründen zu rechnen ist, eine spezielle Problemstellung. Dabei wird im Besonderen die Infrastruktur eines smart meter rollouts betrachtet, wie auch der Umgang mit Messdaten unterschiedlicher Messzyklen behandelt.
Es werden Funktionen vorgestellt, um mit den Herausforderungen umzugehen. Die entwickelte Netzautomatisierung wurde in verschiedenen Simulationen und einem Labortest verifiziert und validiert sowie einzelne Funktionen in einem Feldtest überprüft.