Ein Beitrag zur Situationsanalayse im vorausschauenden Fußgängerschutz
Dieter Schramm, Nils Tiemann
Fußgänger sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, da sie im Gegensatz zu Fahrzeuginsassen über keine schützende Knautschzone verfügen. Effektiven Schutz für Fußgänger können aktive Systeme bieten, da sie Unfallfolgen vermindern oder Unfälle sogar ganz vermeiden können.
In der vorliegenden Arbeit wird die Entwicklung eines aktiven Fußgängerschutzsystems beschrieben, welches den Fahrer vor einer Kollision mit einem Fußgänger warnt, so dass dieser nach Möglichkeit noch selbst eingreifen kann. Falls die Reaktion des Fahrers ausbleibt und die Kollision unmittelbar bevorsteht, löst das System zum Schutz des Fußgängers eine automatische Notbremsung aus. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt dabei in der Einschätzung des aktuellen Kollisionsrisikos mit einem erkannten Fußgänger in der Situationsanalyse. Zu diesem Zweck wird ein detailliertes Fußgängerbewegungsmodell entworfen und anhand von Experimenten parametriert. Damit ist es möglich eine Fahrerwarnung erst dann auszugeben, wenn tatsächlich eine gefährliche Situation bevorsteht, jedoch früh genug, um dem Fahrer die Gelegenheit zu geben, darauf zu reagieren. Des Weiteren kann mit dem Bewegungsmodell die Unvermeidbarkeit einer Kollision früher vorhergesagt und so die automatische Notbremsung eher initiiert werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung des Zusammenspiels der eingesetzten Sensorik zur Fußgängererkennung und der Situationsanalyse. Mögliche Fehler der Stereo-Video Sensorik werden analysiert und ihre Auswirkungen auf das Gesamtsystem untersucht.