Eine deutsche Frau erobert Lateinamerika
Blick in die Geschichte der Gertrud von Helfta
Josef Hochenauer
Gertrud von Helfta, genannt die Große, wurde die erste Patronin Lateinamerikas. Die Zisterzienserin und Mystikerin (1256–1302), die im Alter von fünf Jahren ins Zisterzienserinnenkloster Helfta kam, erlebte mehrmals Christusvisionen. Sie gilt als eine der größten deutschen Mystikerinnen, genießt aber auch in den Ländern Südamerikas große Verehrung. Pfarrer Josef Hochenauer, der sich in den neunziger Jahren mit großem Einsatz beim Wiederaufbau von Kloster Helfta engagierte, hat sich in Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko und anderen südamerikanischen Ländern auf Spurensuche begeben – er entdeckte dort eine lebendige Glaubenstradition, die Gertrud von Helfta zur spirituellen Zeitgenossin macht. Sein Buch, das ungeahnte Perspektiven auf die „erste Theologin der Kirche“ erschließt, dokumentiert zudem Kirchen und Kapellen in Lateinamerika, die St. Gertrud von Helfta gewidmet sind.