Eine Kulturgeschichte des Französischunterrichts in der frühen Neuzeit
Französischlernen am Fürstenhof, auf dem Marktplatz und in der Schule in Deutschland
Walter Kuhfuß
Eine Gesamtdarstellung der Geschichte des Französischunterrichts in der frühen Neuzeit kann allgemeines Interesse für sich beanspruchen, weil sie eine bislang eher verdeckte Teilgeschichte der deutsch-französischen Kulturbeziehungen präsentiert, die Vorgeschichte des heutigen Schulfaches Französisch beschreibt und beim Aufbau eines Berufsgedächtnisses der heutigen Französischlehrkräfte hilft. An der Schnittstelle zwischen Kultur-, Sozial-, Sprach-, Didaktik- und Bildungsgeschichte erhalten das Kulturtransfermodell sowie Bourdieus Praxistheorie der sozialen Ungleichheit einen besonderen Erklärungswert in der historischen Analyse. Besonderen Wert legt der Autor auf die Inhalte, Ziele und Motive des Französischunterrichts. Er stützt sich auf eigene Forschungen und Quellenanalysen und erstellt ein neues Modell der Motiv-/Zielstrukturen, in dem der in der Forschung zumeist vernachlässigte Aspekt des sozialen Status (Distinktion) neben Bildung und Nützlichkeit eine entscheidende Rolle spielt.