Eine ‚unmögliche‘ Ästhetik – Elfriede Jelinek im literarischen Feld
Uta Degner
Seit Jahrzehnten behauptet Elfriede Jelinek ihre herausragende Stellung im literarischen Feld – die Verleihung des Literaturnobelpreises im Jahr 2004 ist dafür der sprechendste Beleg. Wodurch aber konstituiert sich ihre ästhetische Relevanz? Die vorliegende Studie zeichnet die Innovativität von Jelineks Werk anhand unterschiedlicher Werkphasen vom ersten Roman bis ins 21. Jahrhundert nach, indem sie es mit wichtigen literarischen Entwicklungen der letzten 50 Jahre korreliert, von Pop bis zur Internetliteratur. Erst in einem relationalen Vergleich wird die Originalität dieser ‚unmöglichen‘ Ästhetik zur Gänze sichtbar. Jelineks Literatur partizipiert an den zentralen Diskussionen der Zeit und überschreitet immer wieder auf überraschende Weise den literarischen ‚Raum des Möglichen‘. Neben einer Neulektüre wichtiger Texte der Autorin präsentiert der Band anregende Forschungsergebnisse für Fragen der Intertextualität, Intermedialität, literarischer Autorschaft und Genderkonzeptionen.