Eine weibliche Inkarnation in Tibet Facsimile Reprint aus Archiv für Religionswissenschaft 17 (1914), S. 437-454
Mit einem Vorwort und Bildmaterial zur Geschichte und Ikonographie der Samding Dorje Phagmo als Inkarnation der Vajravārāhī
Jürgen C. Aschoff, Albert Grünwedel
Diese Arbeit von Albert Grünwedel erschien nie als Reprint, ist aber als Digitalisat im Internet abrufbar . Seine Publikation stammt aus einer frühen Schaffensperiode, die wissenschaftlich anerkannt ist, im Gegensatz zu seinen Spätwerken, bei denen Fakt, wissenschaftliche Genauigkeit und geniale Fantasie sich immer mehr vermischen.
Um dem Titel von Grünwedels Arbeit nun gerecht zu werden, werden von J C Aschoff zu zwei Aspekten einer weiblichen Inkarnation in Tibet einige Ausführungen. Gedacht sind sie für diejenigen Leser, die nicht so vertraut sind mit tibetischer Religion und Philosophie. Es sind dies Anmerkungen vor allem zu einigen speziellen Aspekten tibetischer Gottheiten, Göttinnen und Geistwesen und ihren sogenannten „Inkarnationen“ in menschliche Gestalten. Inkarnation und Reinkarnation sind dabei als zwei zu unterscheidende Begriffe anzusehen und zudem übrigens auch vom Begriff einer Emanation noch einmal abzugrenzen. Diese hier eingehend beschriebene weibliche tibetische Göttin Vajravarahi – (tib.: Dorje Phagmo) ist eine besondere Form der der Vajrayogini, die in der Kagyü-Schule von Bedeutung ist. Sie wird meist wie Vajrayogini mit roter Hautfarbe und gleichen Attributen dargestellt. Sie trägt aber – und wohl nur sie – zusätzlich und als eindeutiges Erkennungsmerkmal auf ihrer mit Schädeln geschmückten Krone oben oder auch seitlich als ein Symbol für die „Überwindung der Verblendung/Unwissen?“ den Kopf einer Bache. Chakrasamvara und Vajravārāhī werden als Buddhas angesehen, die ein Yab-Yum Paar bilden.