Eine Welt im Abseits
Zur niederen Mythologie und Glaubenswelt des Mittelalters
Claude Lecouteux
Die Glaubenswelt des Mittelalters dreht sich um zwei Hauptgedanken: den Tod und das Leben bzw. Überleben, d.h. um das, was die Menschen vor allem beschäftigt, worum sie sich vornehmlich kümmern, das Wohl des Viehs, die nächste Ernte, die Gesundheit und das Glück.
Um sich vor allen möglichen Gefahren abzusichern, ließ der frühere Mensch Bräuche entstehen, die dazu dienten, die Gunst oder mindestens die Neutralität der unsichtbaren Nachbarn zu erlangen.
Der Mensch war nämlich der Ansicht, daß er nicht allein auf Erden lebte, daß der Boden, die Natur überhaupt, im Besitz von jenen Nachbarn seit eh und je waren, die folglich vertrieben — so entstanden die Landnahmebräuche — oder zu Alliierten gemacht werden sollten.