Einfluss von Persönlichkeit und Wissen auf den Gründungsprozess
Eine Untersuchung von kleinen Dienstleistungsunternehmen in Mitteldeutschland
Daniel Markgraf
Existenz- und Unternehmensgründern kommt in unserer Gesellschaft eine hohe Bedeutung zu. So lässt sich in Deutschland in den letzten Jahren zwar eine positive Gründungsdynamik feststellen, allerdings führt eine aktive Beschäftigung mit der Idee der Selbständigkeit nicht zwangsläufig zu einer Gründung, wie stagnierende bzw. sinkende Gründungsquoten zeigen. Auch ist die Größe der gegründeten Unternehmen zu beachten, da mittlerweile mehr als 70 % aller Gründungen als Einzelgründungen erfolgen. Je kleiner die Gründungen werden, umso stärker kommt es auf die einzelne Person an und desto entscheidender ist die Gründerpersönlichkeit, da Kompetenzen nicht über ein Team verteilt werden können.
Die vorliegende Untersuchung stellt die Person des Gründers in den Mittelpunkt und untersucht, welche Facetten der Person einen Einfluss auf den Gründungsprozess haben. Der Gründungsprozess wird dabei in drei Phasen unterteilt. In der Untersuchung werden Aussagen über die Ausprägung der Persönlichkeit und die relevanten wirtschaftlichen Bereiche während des Gründungsprozesses getroffen, die es ermöglichen, den Gründer in allen Phasen des Gründungsprozesses gezielt zu unterstützen. Ziel ist es, die folgenden Fragen im Rahmen der vorliegenden Untersuchung zu klären:
– Unterscheiden sich an einer Gründung interessierte Personen in ihrer Persönlichkeit von nicht interessierten Personen?
– In welchen Bereichen ihrer Persönlichkeit und in welchen wirtschaftlichen Bereichen unterscheiden sich Personen, die gründen, von denen, die nicht gründen?
– Welche Bereiche der Persönlichkeit und welche wirtschaftlichen Bereiche unterscheiden erfolgreiche und erfolglose Gründer?
– Wie wirken die Motivation zur Gründung und die Motive, die mit der Gründung verbunden werden, auf den Erfolg des Gründers?