Einflussnahme des Schulfrühstücks auf die kognitive Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen
Aileen Zipp
Viele Kinder und Jugendliche lassen heutzutage das Frühstück aus. Dadurch entsteht eine Energie- und Nährstofflücke. Welche Auswirkungen dies auf die geistige Leistungsfähigkeit und somit auf den schulischen Erfolg hat, wurde in Deutschland bislang kaum untersucht. Um die Wirkung des Schulfrühstücks von Kindern und Jugendlichen auch an Schulen mit deutschen Ernährungsgewohnheiten zu testen, wurden im Jahr 2014 erste Untersuchungen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt, welche 2015 fortgeführt worden sind. An den insgesamt fünf Teilstudien haben neun Grundschulen und vier weiterführende Schulen teilgenommen. Die 1181 Schülerinnen und Schüler befanden sich im Alter von 8 bis 18 Jahren. Neben der allgemeinen Forschungsfrage, ob und inwiefern ein Frühstück Einfluss auf kognitive Fähigkeiten besitzt, wurden zum einen die mögliche Beeinflussung durch das Alter anhand der Durchführung an verschiedenen Schulformen von der Grundschule bis zum Berufskolleg untersucht sowie zum anderen mögliche Einflüsse der sozialen Herkunft berücksichtigt, indem Schulen aus verschiedenen Sozialräumen einbezogen worden sind. Als weiterer Faktor wurde die Frühstücksqualität mit einer Auswahl an verschiedenen Testlebensmitteln erforscht. Getestet wurde ein ausgewogenes Frühstück (Vollkornbrot mit Käse oder Putenwurst, Obst und Gemüse, Milch oder Schokomilch und Mineralwasser), Obst und Gemüse, (Schoko-)Milch, Studentenfutter, Süßigkeiten sowie ein Müsli. Die Probanden erhielten im Crossover-Verfahren zur ersten Pause entweder eines der genannten Testlebensmittel oder lediglich Mineralwasser. In der vierten Schulstunde fanden kognitive Testverfahren statt. Eingesetzt wurden der KAI sowie der KT 3-4 R zur Bestimmung der geistigen Leistungsfähigkeit sowie Konzentrationsfähigkeit nach dem Verzehr einer Frühstücksmahlzeit bzw. nach nüchternem Zustand. Somit wurde ein vielseitiger Blick der Beeinflussung eines Schulfrühstücks auf die geistige Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen ermöglicht.