Elterliche Erwerbsmodelle und der Schulerfolg von Kindern
Theoretische Reflexionen und eine empirische Analyse mit dem DJI-Kinderpanel
Christine Binz
Die Bedeutung, die Mütter einer Berufstätigkeit beimessen, lässt sich an der wachsenden Nachfrage an Betreuungsplätzen für Kinder im U3-Bereich und im Grundschulalter ableiten. Gleichwohl ist in Deutschland nach wie vor ein größeres Misstrauen gegenüber der nicht-familialen Kleinkindbetreuung zu beobachten. Bis heute werden negative Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung befürchtet, wenn Mütter zu stark ins Berufsleben involviert sind. Dabei ist wenig darüber bekannt, ob sich eine mütterliche Erwerbstätigkeit tatsächlich negativ auf das Wohlbefinden oder das Leistungsverhalten des Kindes auswirkt.An dieser Forschungslücke setzt die vorliegende Studie an und untersucht die Auswirkungen unterschiedlicher elterlicher Erwerbsmodelle auf den Schulerfolg von Kindern mithilfe der Daten des DJI-Kinderpanels. Der Fokus liegt auf der mütterlichen Erwerbstätigkeit, da der Erwerbsumfang bei den Müttern deutlich variiert, während der Großteil der Väter einer Vollzeitbeschäftigung nachgeht. Aufgrund der gesellschaftspolitischen Relevanz der Thematik werden – neben der empirischen Analyse der Forschungsfragen – die spezifischen Hemmnisse und Herausforderungen mütterlicher Berufstätigkeit herausgearbeitet und kritisch diskutiert.