Emblemata vermiculata
Hellenistische und spätrepublikanische Bildmosaiken
Maria-Kalliope Klöckner, Maria-Kalliope Zapheiropoulou
Eine bisher noch wenig beachtete antike Mosaikgattung stellen die Emblemata vermiculata dar, das sind minutiös verlegte Bilder, deren besondere malerische Qualitäten und interessanten, lebhaften Sujets oft das Herzstück eines Bodens ausmachten. Emblemata vermiculata sind in Böden eingelassene Bilder, d. h. hervorgehobene Mosaik-Einsätze, deren makellose Technik – mit den winzigen sich wie Würmchen (vermicula) aneinander reihenden Steinchen – sogar illusionistische Effekte erzielen kann, so dass sie wie Gemälde wirken. Es handelt sich dabei um eine genuin hellenistische Gattung, die von den Römern übernommen wurde. Emblemata schmückten prächtige Paläste und Häuser im Osten wie in Alexandria, Pergamon oder Delos und wurden auch in Italien sehr beliebt, besonders in Pompeji. Welche Änderungen hat die Übernahme eines griechischen Dekorationsstückes in das römische Milieu erzeugt? Beeinflusste der jeweilige Raum die Ikonographie der Emblemata? Welche Rolle haben die Gelage und das luxuriöse Leben besonders der Pompejaner bei der Auswahl des Sujets gespielt? Mythen, genrehafte Szenen, Tiere und menschliche Gestalten laden uns ein, ihre Welt zu erkunden. Ausführlich beschäftigt sich diese Arbeit auch mit wohnbezogenen und ästhetischen Aspekten dieser Mosaikbilder.