Endzeit DDR
sterbebegleitende Texte
Thomas Worch
Die Prosatexte, Gedichte und Miniaturen in diesem Band spiegeln die gefühlte DDR in den 1980er Jahren und erheben nicht den Anspruch, die Stimmungen innerhalb der gesamten Gesellschaft wiederzugeben.
Unlust und Unmut, Ratlosigkeit und Resignation schwingen in den Texten genauso mit wie Verzweiflung und Einsamkeit, die Sehnsucht nach Liebe. Wer aufmerksam liest, wird die Wandlung eines unbedarften Beobachters zu einem Menschen bemerken, der sich klar von dem Land DDR verabschiedet.
In ihrer existenziellen Art sind die Texte zeitlos, eben nur in einer speziellen Situation geschrieben.
Sie sind Dokumente einer Selbstfindung, des Erwachens eines jungen Mannes, unmittelbar und aufrichtig – beinahe unpolitisch.
Die nachträglich entstandenen Texte unterstreichen, wie intensiv die 1980er Jahre in Ostberlin gewesen waren, dass die Erschütterungen doppelt so lang nachwirkten und die Aufarbeitung des Jahrzehnts noch mehr Zeit bedurfte, bevor ein Schlusspunkt gesetzt werden konnte.