Energiepolitik unter Strom
Alternativen der Stromerzeugung im Akzeptanztest
Wilfried Konrad, Ortwin Renn, Oliver Scheel, Dirk Scheer
Den Klimaschutz ernst zu nehmen heißt, die Energieversorgung radikal umzubauen. Das kann nur gelingen, wenn möglichst viele Bürger beteiligt und befragt werden – siehe das Beispiel Stuttgart 21. Wie sich die Bürger entscheiden würden, wenn sie zwischen den möglichen technologischen Optionen die Wahl hätten, veranschaulicht diese Studie. Die wichtigsten Ergebnisse sind:
– Die Bürger bewerten Offshore-Windanlagen sehr positiv, unterschätzen aber deren infrastrukturelle Anforderungen.
– Kaum jemand fürchtet Blackouts und hohe Strompreise, wenn immer mehr Kohlekraftwerke vom Netz gehen.
– Kernkraftwerke werden sehr stark abgelehnt. Konsumenten akzeptieren jedoch einen geringen Anteil an Kernenergie, wenn der Umbau soweit wie möglich auf Erneuerbaren basiert.
– CCS-Technologien werden mit atomaren Endlagern assoziiert und teilweise als tödliches Risiko wahrgenommen.
Die Studie überzeugt mit detaillierten Einblicken zu Bedürfnissen und Wünschen der Bürger. So werden insgesamt zwölf Stromerzeugungstechnologien und sieben Energiemixe bewertet. Zuallererst wünschen sich viele Befragte energieeffiziente Lösungen und einen hohen Anteil erneuerbarer Energien – beste Voraussetzungen also für eine gelingende Energiewende.