Engelstränen
Mauern der Angst
Leonard Haberkorn
Sommer DDR 1966: Seit vor nunmehr fünf Jahren die Grenzen zum westlichen Teil Deutschlands geschlossen wurden, verfolgt Rolf nur noch ein Ziel: Das Ende der sozialistischen Herrschaft. Der Untergrund, dem er inzwischen angehört, bietet ihm den dafür notwendigen Nährboden. Hier ist er unter Gleichgesinnten, die sich im Laufe der Jahre landesweit ein gut funktionierendes Kommunikationsnetz aufgebaut haben. Mittels geheimdienstlicher Unterstützung aus dem Westen, scheint dieses Unterfangen in realer Greifweite.
In dem Moment aber, als Rolf mit Maria das Bündnis der Ehe schließt und das erste gemeinsame Kind unterwegs ist, ändert sich die Situation gänzlich: Da Cecilia, Marias Mutter, ihrerseits ein treues Parteimitglied ist, besteht die permanente Gefahr entlarvt zu werden. Rolf sieht sich deshalb vor die Wahl gestellt: Familie oder Widerstand. Ohne dessen Ausmaße auch nur im Entferntesten erahnen zu können, trifft er eine folgenschwere Entscheidung, die das Leben der Familie radikal verändern wird.