Entwicklung einer Methode zur großflächigen rechnergestützten Analyse des landschaftsästhetischen Potenzials
Frank Roser
Vielen Landschaftsbildbewertungsmethoden mangelt es an Validität, Effektivität oder großflächiger Anwendbarkeit, folglich wird das Landschaftsbild häufig als „Schutzgut zweiter Ordnung“ vernachlässigt. In den letzten Jahren zeigten verschiedene Autoren, dass die Analyse mit GIS erfolgversprechend sein kann. Auf diesen Arbeiten aufbauend wird für Baden-Württemberg untersucht, welche für die Landschaftswahrnehmung relevanten Informationen aus gängigen Datensätzen wie dem ATKIS gewonnen werden können. Die GIS-Analysen werden kalibriert und validiert mit Referenzbewertungen, die in nutzerbezogenen Fotobewertungen ermittelt wurden. Als Einflussgrößen zeichnen sich insbesondere Reliefenergie, Nutzungsvarianz und Kleinteiligkeit ab, negativ wirken unter anderem Hauptstraßen, Freileitungen und Gewerbegebiete. Die erreichte statistische Güte ist als erstaunlich gut einzuschätzen. Die Arbeit zeigt einen Weg auf, wie großflächige Vorbewertungen errechnet werden können und damit zu einer effektiven und validen Bewertung des Landschaftsbilds beitragen könnten.