Entwicklung und Validierung eines Modells zur Förderung von Diversität

Weltweite Kriege, politische Verfolgungen und auch in immer stärkerem Maße die Klimaveränderungen zwingen Menschen seit Jahrzehnten ihr Heimatland zu verlassen. Der starke Anstieg von geflüchteten Personen in Deutschland im Jahre 2015 aber auch der aktuelle Krieg in der Ukraine zeigen, dass Migrationsbewegungen zukünftig ein wichtiges Thema in Deutschland und Europa sein werden.

Aufgrund dieser nachhaltigen Veränderungen bedarf es u.a. einer gezielten und langfristigen Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt der jeweiligen Zielländer. Um die Integration und Herausforderungen, die durch diese Veränderungen entstehen, bewältigen zu können, gewinnt daher ein nachhaltiges Diversitätsmanagement im betrieblichen Kontext und eine bestmögliche Übereinstimmung zwischen Person und Job in der aktuellen Situation verstärkt an Bedeutung. Es besteht die Notwendigkeit eines strukturierten, intersektionalen und interdisziplinären Ansatzes, welcher Unternehmen bei der Bewertung der Passung zwischen der zu besetzenden Arbeitsstelle und der sich bewerbenden, geflüchteten Person hilft.

Daher wurde im Rahmen des vorliegenden Werkes ein Analyseinstrument bzw. theoretisches Modell auf Grundlage der breit erforschten Ansätze des Person-Job Fits, der Persönlichkeitsmerkmale, der Diversität und der sozialen Kategorisierung erarbeitet, welches flexibel und situationsbezogen angewendet werden kann. Die konzeptionelle Ausarbeitung des Modells wurde durch eine qualitative Studie verifiziert und validiert. Zusammenfassend soll mithilfe des Modells nicht nur die isolierte Betrachtung der Passung von Individuum und Job dargestellt werden, sondern insbesondere verschiedene Diversitätsdimensionen, Persönlichkeitsmerkmale und soziale Kategorisierung miteinander verbunden werden, um Mitarbeiter des Personalwesens bei der Suche und Auswahl passender Bewerber auf eine bestimmte Stelle zu sensibilisieren, auf unterschiedliche intersektionale Parameter zu fokussieren sowie auf mögliche Kontextfaktoren aufmerksam zu machen.