Entwicklung wandlungsfähiger Montageanlagen für den Automobilbau
Jakob Weber
Zunehmende Turbulenzen im Unternehmensumfeld machen die Zukunft für Automobilhersteller immer schwerer vorherseh- und planbar. Verstärkt durch die Verunsicherung aus der Automobilkrise in 2008 steht deshalb die Forderung nach wandlungsfähigen Produktionssystemen, die es ermöglichen, sich ebenso auf unvorhergesehene wie auf vorgesehene Veränderungen einstellen zu können, im Raum. Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, den Entwicklungsprozess von wandlungsfähigen Montageanlagen für die Fahrzeugendmontage im Automobilbau methodisch zu optimieren. Zur Bewältigung dieser Aufgabe wird zunächst eine Antwort darauf gegeben, wie Rekonfigurierbarkeit als eine spezielle Ausprägung der Wandlungsfähigkeit in der Fahrzeugendmontage erreicht werden kann. Als ein wesentliches Ergebnis der obig gestellten Aufgabe wird in dieser Arbeit die ganzheitliche Methode namens Adapt! zur Entwicklung wandlungsfähiger Montageanlagen vorgestellt. Diese umfasst die vier Bereiche Analyse & Bewertung, Konzeptentwicklung, Ausarbeitung und Technologiefrüherkennung. Die vorliegende Arbeit beschränkt sich auf die Bereiche der Konzeptentwicklung und der Ausarbeitung. Für den erstgenannten Bereich wird als Grundlage auf die Axiomatic Design Theorie zurückgegriffen, die praxisnah und anwender-freundlich an die speziellen Anforderungen zur Entwicklung wandlungsfähiger Montageanlagen modifiziert wird. Für die Ausarbeitung werden agile Projektmanagementmethoden, in diesem Fall beispielhaft Scrum, eingesetzt. Die Kombination dieser beiden Methoden führt zur Ganzheitlichkeit von Adapt! von der Kundenanforderung bis hin zum serienreifen Produkt. Anhand eines realen Entwicklungsauftrags wird die Praxistauglichkeit von Adapt! nachgewiesen.