Er war kein Bergsteiger
Erinnerungen an ein Bergmannsleben
Susanne Kowalsky
Zechen sind weitestgehend Geschichte. Es bleiben Erinnerungen an einen ganz besonderen Menschenschlag und eine Region, die über Generationen vom schwarzen Gold geprägt wurde. Albrecht Kowalsky erzählt aus seinem Leben als Bergmann, über den Kohlenpott und den Niederrhein aus alten Tagen. Bilder von unter Tage ergänzen diese Geschichten.
„Die Art und Weise der weiteren „Nachforschungen“, ob man als zukünftiger Schießmeister überhaupt geeignet ist, sind im 21. Jahrhundert undenkbar, aber damals war das ganz normal, dass die Nachbarn befragt wurden, wie man denn so ist. Außerdem kam die Polizei zu uns nach Hause, um meine Frau Waltraud zu fragen, ob ich ein guter Ehemann sei und sie gut behandele. Das Ergebnis: Meiner Zulassung zur Anwartschaft auf die Schießmeisterprüfung stand nichts im Wege!“
Bei einer Schlagwetterexplosion am 16. Februar 1966 sterben 16 Bergleute – ein schwarzer Tag für den Bergbau. „Ich verrate da vielleicht gar kein Geheimnis, dass ich ab und zu mal nachts im Bett Hilfeschreie ausstoße und meine Frau mich rüttelt und dann: Watt is denn los? Dann sach ich, ich hab‘ wieder vom Pütt geträumt.“