Erfüllt IFRS 9 die Erwartungen?
Eine empirische Analyse der Prozyklizität von Wertminderungen, des Eigenkapitals und der Ergebnisglättung
Lara Reisinger
Der Rechnungslegungsstandard IFRS 9 wurde mit dem Ziel eingeführt, die Versäumnisse des bisher geltenden Standards IAS 39 aufzuholen. Speziell die Bildung adäquater Wertminderungen in der zeitlichen Abfolge des Lebenszyklus eines Finanzinstruments und die Höhe adäquater Wertminderungen folgen in IFRS 9 grundlegend neuen Prinzipien. Das Stufenmodell und die zukunftsgerichtete Impairment-Bildung sind entscheidende Faktoren des neuen Standards. Nach der Ankündigung des neuen Wertminderungsmodells wurden Erwartungshaltungen bzgl. der Auswirkungen auf die Prozyklizität von Wertminderungen, die im Fall von wirtschaftlich schlechten Zeiten diverse Finanzinstitute in den Sog einer Abwärtsspirale beförderte, des regulatorischen Eigenkapitals und der Ergebnisglättung geformt, die auf Basis der ersten veröffentlichten Zahlen aus Abschlussberichten empirisch überprüft werden.