Ernst Bloch:
Die Dimension der Sozialutopie und ihr Einfluss auf das lateinamerikanische Denken sowie die Konzepte Ungleichzeitigkeit und Multiversum als Grundbedingungen zum Verständnis und als Perspektive für einen interkulturellen Dialog
Paulo Hahn
In der vorliegenden Arbeit versuchen wir darzustellen, inwiefern sich, ausgehend von Blochs Methodologie der Hoffnung und seinen Konzepten des Multiversums, der Ungleichzeitigkeit und der Sozialutopie, ein interkultureller Dialog entwickeln lässt und in welcher Weise das daraus resultierende Verständnis der Hoffnungsphilosophie und der Sozialutopie von lateinamerikanischen Denkern assimiliert wird. So werden grundsätzlich drei Dimensionen kritisch untersucht und beschrieben. Es handelt sich dabei nicht nur um eine philosophisch-epistemologische Untersuchung, sondern auch um einen interdisziplinären Ansatz.
In Auseinandersetzung mit Blochs Philosophie entsteht ein kritischer und aktueller Dialog, der seinen Worten wie seinem Schweigen, seinen Begriffen wie seinen Intuitionen über seinen eigenen kulturellen Kontext und seine eigenen räumlichen wie zeitlichen Grenzen hinaus Geltung verschafft. Deshalb geht es nicht nur darum, Blochs Sozialutopie und Kategorien zu analysieren und in eine Ordnung zu bringen, sondern vielmehr darum, die Aktualität und die Dimension dieser offenen Philosophie und der damit einhergehenden Kategorien zu verstehen, um diese Erkenntnis in der Lebenspraxis anwenden zu können. Unter dieser Perspektive stellt die Philosophie Blochs einen sehr wichtigen Beitrag zum heutigen interkulturellen Dialog dar, welcher das lateinamerikanische Denken und die kulturelle Debatte über die Globalisierung beeinflusst.