Erstlese- und Schreibunterricht mit allen Sinnen erfahren
Eine empirisch-qualitative Studie zur Buchstabenerarbeitung an öffentlichen und alternativen Schulen in Kärnten
Gabriele Grimm
Diese Studie hat zum Ziel, sowohl die historische Genese des Erstleseunterrichts als auch den aktuellen Status quo in Kärnten zu analysieren und konkrete Vorschläge zur Buchstabenerarbeitung zu formulieren. Im ersten Abschnitt wird die historische Entwicklung des Erstlese- und Schreibunterrichts dargestellt. Das Leben und die Werke von Johann Heinrich Pestalozzi, Rudolf Steiner, Maria Montessori und Celestin Freinet werden darin behandelt und bezüglich ihrer aktuellen Relevanz analysiert. Danach wird der österreichische Volksschullehrplan (Allgemeine Bestimmungen, Unterrichtsprinzipien, allgemeine didaktische Grundsätze sowie Bildungs- und Lehraufgaben) zum Thema Sprache/Sprechen, Vorbereitung auf Lesen und Schreiben beleuchtet. „“Wie erfolgt der Schriftspracherwerb bzw. welche Rahmen- und Lernbedingungen für das Lesen- und Schreibenlernen in Regelschulen gibt es?““ stellt die Autorin hier die Frage in den Fokus der Abhandlung. Der Aufbau, das didaktische Konzept und Lehrwerksanalysen der vier meistverwendeten Erstlesewerke in Kärnten werden besprochen und empirisch-qualitativ erhobene Expertinnenstatements zu diesen finden sich im Anschluss. Im vierten Teil wird dem Lese- und Schreibunterricht an alternativen Schulformen in Kärnten (Tinity Privatschule, Lais-Schule, Waldorfschule und Montessorischulen) auf den Grund gegangen. Der fünfte Abschnitt lässt Pädagoginnen aus dem Regelschulwesen sowie aus den alternativen Schulformen zum Thema Buchstabenerarbeitung (b, d, ei/ie) sowie deren Abspeicherungsstrategien zu Wort kommen. Der letzte Abschnitt beschäftigt sich mit dem Lernen mit allen Sinnen, nimmt Bezug auf die unterschiedlichen Lerntypen und bespricht die Möglichkeiten einer Buchstabenerarbeitung nach den Ideen von Gabriele Grimm im besonderen zu den Buchstaben Bb, Dd, Ei/ei und ie.