eurogalla – Rad schlagen ohne Pfau zu sein
Bildbiographie über Dieter Rogalla, Ehrenmitglied des Europaparlaments
Wolfgang Luthe, Dieter Rogalla
Diese farbige Bildbiographie des Europa-Recken Dieter Rogalla ist kein Roman, keine Reisebeschreibung, viel mehr eine reich bebilderte individuelle Historie: Sie berichtet von den Wechselfällen in Rogallas Leben, dem Schlesier, der in Potsdam erzogen, wurde, die Stationen Potsdamer Napola-Internat, Kriegsverwundung, Jura-Studium unter Flüchtlingsverhältnissen in einer neuen Heimat durchlebte, mit einem Jahr Stipendium an einer „School of LAW“. Schließlich ein Beruf im höheren Dienst der Bundeszollverwaltung, die Entsendung zur Dienstleistung bei der EWG in Brüssel, dort Familiengründung und Arbeit als Abgeordneter im Europaparlament. Ich-Erlebnisse treten zurück oder ergeben sich aus den angedeuteten Fakten. Rogallas Lebensmotivierung änderte sich vom begeisterten „Jawohl“ und jugendlichen „Heil-Hitler“-Rufer mit sicherlich sehr schwach ausgeprägten Reaktionen auf die Vorgänge in der Nazi-Zeit zum Praxis-Europäer als länderübergreifender Gemeinschaftsaufgabe. Rogalla sieht sich nicht als Mitläufer, aber auch nicht notwendig als Bannerträger, was besonders in der Flüchtlingszeit ab Mai 1946 in Nordwalde schon materiell eine Überforderung bedeutet hätte. Heute lebt Rogalla als Protestant im katholischen Münsterland, seine beiden Töchter in Italien – Rogalla ist eben einer der Väter des heutigen Europa.