Europa plündert Afrika
Der EU-Freihandel und die EPAs
Annette Groth, Theo Kneifel
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen in der bisher geplanten und verhandelten Form sind im Wesentlichen Freihandelsabkommen. Gegen den Widerstand der AKP-Staaten forciert die Europäische Kommission die EPA-Freihandelsgespräche. Durch ihre Abhängigkeit von externer Entwicklungszusammenarbeit haben die AKP-Staaten kaum eine andere Wahl, als den EU-Forderungen zur Liberalisierung ihrer Märkte für Güter und Dienstleistungen zuzustimmen.
Vorzeitiger, ungeschützter Freihandel zwischen solch ungleichen Partnern führt zwangsläufig zu einer weiteren Verarmung strukturschwacher Länder Afrikas und dient vorrangig den Interessen der EU-Konzerne. Die EU drückt aufs Tempo, die Verhandlungen bis Ende 2007 abzuschließen. Laut Ankündigung der Bundeskanzlerin wird Afrika einen Schwerpunkt der G8-Präsidentschaft bilden.
Es bleibt wenig Zeit, diese „Wirtschaftspartnerschaftsabkommen“ (EPAs – Economic Partnership Agreements) in ihrem jetzigen Zuschnitt zu verhindern. The time for action is now!
Was bedeuten dies für den Welthandel? Gibt es Alternativen? Was sind EPAS? Welche Strategien und Aktionen entwickeln wir als Teil der Zivilgesellschaft für 2007? Die AutorInnen zeigen, dass es der EU in den Verhandlungen zunächst um die Ausdehnung des europäischen Zugangs zu den AKP-Märkten geht, und nicht um die Entwicklung dieser Länder.