Europäische Bankenregulierung und das „Too big to fail-Dilemma“
Thomas Pflock
Die staatliche Rettung von Banken in der vergangenen Finanzkrise hat eine breite Diskussion über den Umgang mit Kreditinstituten angestoßen, die wegen der nicht absehbaren systemischen Wirkungen eines Scheiterns als „too big to fail“ eingestuft werden. Um der faktischen Aushebelung der Insolvenzdrohung für große Banken durch staatliche Bail-Outs entgegenzuwirken, wurde seither eine Reihe von Regulierungsinstrumenten vorgeschlagen und teilweise bereits in geltendes Recht umgesetzt. Die vorliegende Arbeit nimmt eine eingehende Betrachtung dieser Maßnahmen vor. Ausgehend von einer umfassenden Betrachtung der Entstehung systemischer Risiken im Bankensektor wird vor allem der rechtliche Umsetzungsrahmen einer solchen Regulierung untersucht. Bezugspunkt ist dabei das Bankenregulierungsrecht der EU, wobei neben den Eigenkapitalvorgaben und dem Vorhaben zur Einführung eines Trennbankensystems auch auf die im April 2014 verabschiedeten Abwicklungsregeln für Kreditinstitute eingegangen wird.