Euthanasie-Verdacht in der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster 1944 bis 1946
Gabriele Caprano-Diehl
Obwohl im August 1941 Patiententötungen offiziell für beendet erklärt wurden, kam es in Psychiatrien des Deutschen Reiches vermutlich weiterhin zu Tötungen. Im Zeitraum von 1944 bis 1946 fiel in der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster eine weit über dem Durchschnitt anderer Anstalten liegende Patientensterblichkeit auf. Gabriele Caprano-Diehl untersucht die Krankenakten der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster und versucht so „Euthanasie“-Maßnahmen aufzudecken. Anhand der Analyse der Patientendaten, Diagnose, Aufenthaltsdauer und Todesursachen ermöglicht sie einen Einblick in die Geschehnisse der Jahre 1944-1946. In ihrer Dokumentation der Akten zeigen sich deutliche Hinweise, dass die heimliche „Euthanasie“ in Klingenmünster weitergeführt und gegen Ende des Krieges möglicherweise sogar gesteigert wurde.