Ev. Heilig-Kreuz Augsburg Kirchenführer
Wolfgang Wallenta
Die evangelische Heilig-Kreuz-Kirche in Augsburg ist natürlich in erster Linie ein Gotteshaus. Bereits seit 1525 wird hier evangelisches Christsein gelebt.
Diese Kirche ist aber auch ein faszinierendes Schatzhaus der Kunst und Geschichte. Mit Recht zählt sie zu den bedeutendsten Leistungen des protestantischen Kirchenbaus nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Den Zweiten Weltkrieg hat die evangelisch Heilig-Kreuz-Kirche wie durch ein Wunder fast völlig unbeschadet überstanden, während um sie herum das alte Augsburg in Trümmern versank. Ein großes Glück, denn in ihrem Inneren birgt die Kirche einen kaum zu begreifenden Bilderschatz. Ölgemälde vieler bedeutender und berühmter Meister des 16. bis 18. Jahrhunderts sind hier versammelt, Werke von Lukas Cranach d. Ä. (Umkreis), Friedrich Sustris, Jacopo Tintoretto, Johann Rottenhammer, Franzis II Francken (Umkreis), Johann Heiß, Johann Ulrich Mayr, Johann Heinrich Schönfeld, Johann Christoph Beyschlag, Ernst Philipp Thomann von Hagelstein, Franz Joseph Degle, Johann G. Wolcker (Fresken), Johann Georg Bergmüller und anderer.
Der 24. Oktober, auch das Erscheinungsdatum dieses Kirchenführers, ist von großer Symbolkraft. An diesem Tag wurde im Jahr 1648 mit den Friedensverträgen von Münster und Osnabrück der Dreißigjährige Krieg beendet. Mit ihnen wurden auch den Augsburger Evangelischen ihre Kirchen zurückgegeben. Darüber hinaus ist der 24. Oktober 1653 der Tag der Einweihung der heutigen Ev. Heilig-Kreuz-Kirche.
Der bekannte Augsburger Historiker Wolfgang Wallenta geht in dem neuen Kirchenführer in der notwendigen Ausführlichkeit auf die Geschichte der Gemeinde und Baugeschichte der Kirche ein und widmet sich den bedeutenden Kunstwerken. Seine eingehende Darstellung kann mit Leichtigkeit und Freude gelesen werden und ist mit 50 Farbaufnahmen reich und prächtig illustriert.
(Schwäbische Kunstdenkmale, Heft 65)