Evangelische Publizistik hat Perspektive
100 Jahre Evangelischer Presseverband für Westfalen und Lippe e.V.
Claudia Puschmann, Wolfgang Riewe
Am 15. November 1907 in Witten gegründet, setzte sich der „Evangelische Preßverband“ zunächst zum Ziel, „der evangelischen Weltanschauung zur regelmäßigen und würdigen Vertretung in der vorhandenen politischen Tagespresse zu verhelfen“. „Westdeutscher Lutherverlag“ und das Sonntagsblatt „Friede und Freude“ kamen hinzu.
In der Zeit des Nationalsozialismus versuchte der Presseverband durch vorsichtiges Taktieren sich vor Repressalien der Machthaber zu schützen. Nach 1945 kam der EPWL unter Direktor Focko Lüpsen sehr bald zu einer Lizenz der Britischen Militärregierung und erzielte mit dem Sonntagsblatt „Neue Kirche“ – ab 1951 „Unsere Kirche“ – hohe Auflagen. In den 70er und 80er Jahren gelang es u.a durch eine Kooperation mit dem Presseverband der Evangelischen Kirche im Rheinland die Wettbewerbsfähigkeit des EPWL zu erhalten.
Wie seine Vorgänger setzt sich der heutige Direktor Wolfgang Riewe für eine evangelische Wochenpresse ein, die in kritischer Solidarität und publizistischer Freiheit den Auftrag zur öffentlichen Kommunikation des Evangeliums wahrnimmt. Heute steht der EPWL vor der Herausforderung, den Übergang ins digitale Medienzeitalter zu bewältigen.