Fantastisches in dunklen Sälen
Science-Fiction, Horror und Fantasy im jungen deutschen Film
Christian Alexius, Sarah Beicht
Genrekino hat es schwer in Deutschland. Abseits der Komödie und dem Kriminalfilm im Fernsehen scheint sich hier eine klaffende Lücke aufzutun, die umso größer wird, je fantastischer die Stoffe werden. Science-Fiction, Horror und Fantasy finden nur selten ihren Weg auf die große Leinwand, scheitern oft schon früh an der Finanzierung und werden argwöhnisch von den Zuschauerinnen und Zuschauern beäugt. Der Genrefilm fristet heute ein Nischendasein, ist Außenseiter in dem Land, das Klassiker des fantastischen Films wie Der Golem, wie er in die Welt kam, Nosferatu, eine Symphonie des Grauens oder Metropolis hervorgebracht hat. Um diese vermeintliche Leerstelle mit Leben zu füllen, hat das letztjährige FILMZ-Symposium sich auf eine Spurensuche in der jüngeren Kino- und Fernsehgeschichte begeben. Der vorliegende Begleitband spiegelt die Ergebnisse dieses Unterfangens wider und wirft Schlaglichter auf Titel wie German Angst, Der Nachtmahr, Rammbock oder Wir sind die Flut. Seine Beiträge fragen nach Ursachen der weitverbreiteten Ablehnung, spüren aktuellen Tendenzen innerhalb der Filme nach und bringen ihr sozialkritisches Potenzial ans Licht. Sie lassen de Genrefilm aus dem Schatten hervortreten und machen „Fantastisches in dunklen Sälen“ zur ersten Anlaufstelle für deutschsprachiges Fantastikkino.